Grundlagen unserer Arbeit mit Kindern

 

Stabile Bindung

Kinder sind von Geburt an neugierig. Sie wollen lernen und tun dies aus eigenem Antrieb, wenn es ihnen gut geht und sie sich sicher fühlen. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, zu jedem Kind eine gute Beziehung und stabile Bindung aufzubauen. Dafür nehmen wir uns gemeinsam mit den Eltern 2 - 4 Wochen Zeit, um eine sanfte Eingewöhnung zu gewährleisten. Während dieser Zeit sind Papa oder Mama immer in erreichbarer Nähe und das Kind kann durch diese Unterstützung anfangen, eine stabile Bindung zu uns Tageseltern aufzubauen. Schritt für Schritt und in seinem eigenen Tempo.

 

Alle Zeit der Welt

Es ist uns wichtig, dass jedes Kind die Zeit bekommt, die es für seine individuelle Entwicklung braucht. Jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit und seine eigene Reihenfolge, sich Fähigkeiten anzueignen. Wir sehen uns in diesem Prozess als erwachsene Helfer, die da sind, wenn das Kind Unterstützung, Zuwendung und Schutz braucht.

 

Spielend selbstständig

Wir geben, wann immer nötig, Hilfestellungen und Erklärungen bei den großen und kleinen Abenteuern des Alltags, sei es beim wiederholten Auf- und Zudrehen der Milchtütendeckel, beim Bedienen der Salzmühle, beim Abzupfen der Petersilie, bei sämtlichen Versuchen, selbstständig voran zu kommen, beim Laufen, Rutschen, Schaukeln, Sandförmchenfische backen und wieder kaputt machen, in Pfützen springen, malen, matschen, mit und ohne Löffel essen – kurz, bei allem, was das Kind in unserem gemeinsamen Alltag als interessant und spannend entdeckt. Wir unterstützen es in seinem „Kann alleine“-Wunsch und bremsen den Drang zur Selbstständigkeit nur dort, wo es gefährlich werden könnte.

 

Draußen

Wir sind mit den Kindern so oft es geht draußen. Gut eingepackt ist auch ein Regentag ein herrliches Abenteuer und die Natur, von der es mitten in Frankfurt reichlich gibt, ein wunderbarer Spielplatz. Das Spielzeug liegt dort sozusagen auf dem Boden. Ein Stein, ein Stöckchen, eine Feder, ein buntes Blatt – alles ist spannend und neu. Mit allem lässt sich etwas anfangen. Die Kinder entwickeln dabei von selbst die schönsten Spiele. Unsere Aufgabe ist die von aufmerksamen Beobachtern und, auf Wunsch, Spielpartnern. Wir greifen die Vorschläge der Kinder auf, lassen uns auf sie ein und bauen ihre Ideen mit ihnen gemeinsam aus.

 

Freies Spiel 

Ganz oben steht bei allen Aktivitäten das Freie Spiel – also die Zeit, die das Kind sich ohne Anleitung durch einen Erwachsenen seiner Phantasie überlassen kann. Diese Zeit des im Spiel versunken Seins trägt entscheidend zur Ausgeglichenheit und inneren Ruhe des Kindes bei. Es fördert seine Kreativität und unterstützt die Entwicklung seiner Persönlichkeit. Und es gehört zu den Fähigkeiten, die wir uns als Erwachsene unbedingt von den Kindern abschauen können.

 

Partizipation

Jedes Kind, wie jung es auch sein mag, ist eine Persönlichkeit mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Wir versuchen, diese Bedürfnisse in unserem Betreuungsalltag zu erfüllen und jedes Kind von Anfang an an den Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. Was will ich essen, wann will ich schlafen, was will ich spielen, was will ich anziehen, wohin will ich gehen, wer darf mich auf den Arm nehmen... Wie bei allen demokratischen Entscheidungsfindungen in einer Gruppe, braucht es dafür Geduld und, sobald die Kinder sich auch mit Worten ausdrücken können, eine gute Portion Diskussionsfreude. Aber aus Erfahrung können wir getrost sagen: Es ist die Mühe in jedem Fall wert. Die Kinder lernen dabei nicht nur für sich selbst einzustehen, sondern auch, die Bedürfnisse der anderen zu erkennen und zu respektieren.